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Durchblick im Monsterloch

Ausgabejahr 2021
Datum 07.10.2021

Bei bestem Wetter fand inmitten des Modellprojektgebiets „Monsterloch“ (Bundesprogramm Blaues Band Deutschland) in der Rheinaue ein intensiver fachlicher Austausch zur Projektumsetzung auf dem Gelände der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) statt. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein (WSA ORh), ein Teil der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV), lud hierzu am 14. September 2021 die beteiligten Behörden, Institutionen und Verbandsvertreter zu einem abwechslungsreichen Programm ein. Im Rahmen der Informationsveranstaltung wurde dank der vielfältigen Präsentationen eine gemeinsame fachliche Basis geschaffen. Die Veranstaltung bot erfolgreich Raum, um miteinander in den Dialog zu treten und die weiteren Schritte des Modellprojekts zu diskutieren.

Das WSA Oberrhein ist für seine neuen Aufgaben bereit

In einer Vortragsreihe stellten die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) sowie die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) die ermittelten Grundlagendaten vor. Das Spektrum erstreckte sich vom Einfluss der geplanten Maßnahme auf die Wasserstands- und Strömungsverhältnisse des Rheins als Bundeswasserstraße über die Anwendung technisch-biologischer Maßnahmen, den Bodenschutz sowie Verwendungsmöglichkeiten des Erdaushubs. Interessant seien für das Regierungspräsidium Karlsruhe (RPK), Kooperationspartner des Projektes, die Erkenntnisse der einjährigen und besonders auch der weiterbegleitenden Untersuchungen, so Jost Armbruster (RPK, Referat Naturschutz und Landschaftspflege) lobend zur Datenerfassung der BfG.

Über die erst kürzlich in Kraft getretene Änderung des Bundeswasserstraßengesetzes informierte die Rechtsabteilung der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS). Mit dieser erhält die WSV die Zuständigkeit des sogenannten wasserwirtschaftlichen Ausbaus an Binnenwasserstraßen des Bundes und ihren Ufern als hoheitliche Aufgabe, um die Bewirtschaftungsziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) zu erreichen. „Das WSA ORh ist für seine neuen Aufgaben bereit“, so Jörg Vogel, Amtsleiter des WSA ORh. Im Anschluss erfolgte ein Austausch über die neuen Möglichkeiten der WSV zur Umsetzung der EG-WRRL. Aber auch die Grenzen der Gesetzesänderung für die WSV wurden deutlich. „Kooperationen sind unabdingbar, um die Ziele zu erreichen“, so die Erkenntnis aus der Diskussionsrunde.

Mareike Hees vom Bundesamt für Naturschutz zeigte Wege auf, wie aus dem Förderprogramm Auen finanzielle Mittel beantragt werden können.

Poster-Präsentationen sowie Vorführungen an einer Grundwassermessstelle und eines speziell entwickelten Messbootes für Strömungsmessungen in flachem Gewässer bereicherten die Veranstaltung.

Bei einer von Fachleuten geführten Exkursion wurde das Projektgebiet vorgestellt.

Das Modellprojekt sieht durch eine Verbindung von Schluten und Altwassern einen vollständigen und vor allem ausreichenden Anschluss des in der Rheinaue gelegenen Baggersees „Monsterloch“ an den Rhein vor. Das sich über ca. 5,5 Fluss-Kilometer erstreckende Projektgebiet ist auf den Gemarkungen Altlußheim und Hockenheim gelegen. Die Dringlichkeit der Projektmaßnahmen wird durch den herbstlichen Sauerstoffmangel des Baggersees ersichtlich. Die ausreichende Durchströmung des Monsterlochs wird durch eine verbesserte Anbindung und Mindestwasserführungen der Schluten erzielt, so Jörg Vogel, Leiter des WSA ORh. Auch soll eine naturnahe kiesige Gewässersohle entwickelt und dauerhaft erhalten werden.

Im Rahmen der Informationsveranstaltung wurde dank der vielfältigen Präsentationen eine gemeinsame fachliche Basis geschaffen. Die Veranstaltung bot erfolgreich Raum, um miteinander in den Dialog zu treten und die weiteren Schritte des Modellprojekts zu diskutieren.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein ist Teil der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV), die u. a. die Bundeswasserstraßen unterhält und betreibt.
Es hat rund 350 Beschäftigte, die sich auf den Sitz in Freiburg und Mannheim sowie die Außenbezirke in Breisach, Kehl, Iffezheim, Karlsruhe, Speyer und Worms mit der Außenstelle Oppenheim verteilen.
Das WSA Oberrhein betreut die Bundeswasserstraße Rhein von Rhein-km 170,000 (Weil am Rhein) bis Rhein-km 493,5 (Mainz) einschließlich zweier Altrheinarme in Hessen sowie die Mündungsstrecke der Bundeswasserstraße Neckar bis zur Schleuse im Mannheimer Stadtteil Feudenheim.

Allgemeine Informationen erhalten Sie unter folgenden Internetadressen:

www.wsv.de
www.wsa-oberrhein.wsv.de