Optimierung der Unterhaltungssituation im Strombereich von Iffezheim bis Mainz
Hintergrund
Unterhalb der letzten Staustufe bei Iffezheim wandelt sich der Rhein zu einem freifließenden Strom. Obwohl es durch die Geschiebezugabe in Iffezheim gelingt, die weitere lokale Sohlerosion erfolgreich einzudämmen – und darüber hinaus die Strecke südlich von Iffezheim mindestens bis zur Neckarmündung mit Ersatzmaterial zu versorgen –, ist das Zusammenwirken von Geschiebebewirtschaftungsmaßnahmen und der vorhandenen flussbaulichen Regelung (Buhnen und Parallelwerke) noch nicht optimal. So müssen z. B. in der Teilstrecke Mannheim jährlich mehrere 10.000 m³ Sohlmaterial umgelagert werden um ausreichende Wassertiefen für die Schifffahrt bereitstellen zu können.
Um diese Situation zu verbessern wurde das WSA Oberrhein von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) in Bonn beauftragt, eine Strategie mit dem Ziel zu entwickeln, durch Optimierung des Zusammenwirkens von konventionellen flussbaulichen Maßnahmen und Geschiebebewirtschaftung eine dynamische Sohlstabilisierung zu erreichen.
Um diese Situation zu verbessern wurde das WSA Oberrhein von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) in Bonn beauftragt, eine Strategie mit dem Ziel zu entwickeln, durch Optimierung des Zusammenwirkens von konventionellen flussbaulichen Maßnahmen und Geschiebebewirtschaftung eine dynamische Sohlstabilisierung zu erreichen.
Unsere Aufgabe
Die Grundlage des Vorhabens bildet in einer ersten Projektphase der Aufbau einer umfassenden Naturdatenbasis als Voraussetzung für die Gewinnung von Prozess- und Systemverständnis. Die Datenerhebungen und Untersuchungen umfassen:
- Peilungen der Gewässersohle zur Untersuchung morphodynamischer Prozesse
- Aufnahme von Wasserspiegellagen, auch bei Extremereignissen (Hoch- und Niedrigwasser) als Grundlage für die Entwicklung und Kalibrierung mathematischer Modelle
- Sedimentologische Untersuchungen der Gewässersohle, z. B. Probenahmekampagnen mit dem Tauchglockenschiff
- Untersuchungen des Geschiebetriebs, z. B. mittels sog. Tracerversuche
- Photogrammetrische- und ALS-Befliegungen (Airborne Laserscanning) zur Gewinnung von Geländedaten der Uferbereiche und des Flussvorlands
Durch Vernetzung und Auswertung dieser Daten werden die noch unklaren Wirkzusammenhänge im Stromsystem untersucht und lokale Problemstellen identifiziert. Dann kann zusammen mit den Fachbehörden (Bundesanstalten für Wasserbau und Gewässerkunde) und in enger Kooperation mit weiteren Akteuren am Oberrhein und im Einklang mit den Belangen des Naturschutzes die eigentliche Optimierung des Regulierungsbereichs erfolgen. Die Anpassungen zielen dabei sowohl auf den Erhalt des Oberrheins in seiner Funktion als wichtige und leistungsfähige europäische Wasserstraße, als auch auf die Förderung und Entwicklung des Flusses als ökologisch wertvoller Natur- und Erholungsraum.