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Sicherheit der Rheinseitendämme

Hintergrund

Dammschnitt Dammschnitt Dammschnitt Quelle: WSA Oberrhein

Die Rheinseitendämme am Oberrhein begrenzen seitlich zehn Staustufen zwischen Basel und Iffezheim.
In den Staustufen wird der Rhein durch die Wehre und die Rheinseitendämme zur Energieerzeugung und zur Verbesserung der Schiffbarkeit höher als das angrenzende Gelände aufgestaut.

Die Rheinseitendämme wurden zwischen 1932 und 1977 zusammen mit den Staustufen aus anstehendem Bodenmaterial errichtet. Der Stützkörper besteht aus fein- bis mittelsandigem Kies mit einem Dichtungskern aus feinem, schluffigem Material.

Die höchsten Dämme gibt es in den Stauhaltungen Gambsheim und Iffezheim. Der eingestaute Rhein liegt hier bis zu 8,5 m über dem angrenzenden Gelände. An diesen Stellen befindet sich unterhalb des Dammes zusätzlich eine Dichtwand, die vor dem Bau in den Untergrund eingebracht wurde.

Die zwischen 40 und 80 Jahre alten Dämme sind hohen Belastungen ausgesetzt. Im Unterschied zu Hochwasserschutzdeichen sind die Rheinseitendämme dauerhaft eingestaut. Im Wesentlichen müssen sie Wasserstandsdifferenzen von bis zu 10 m vom Rhein zum Seitengraben und Durchsickerungen von Rheinwasser standhalten. Automatisierte Grundwassermessstellen (Beobachtungsbrunnen) zeichnen die Entwicklung der Durchsickerungen im Damm auf.

Jedoch unterliegen Dämme - wie jedes andere Bauwerk auch - Alterungsprozessen. Diese Erkenntnis erfordert die ständige Weiterentwicklung der anerkannten Verfahren zur Dammsicherheitsbeurteilung, um das allgemein geforderte Sicherheitsniveau zu
gewährleisten.

Unsere Aufgabe

Skizze Freibord Skizze Freibord Skizze Freibord Quelle: WSA Oberrhein

Das WSA Oberrhein führt die sogenannte Nachsorge der Rheinseitendämme durch. Hierunter fallen alle Maßnahmen an bestehenden Dämmen, mit denen die Standsicherheit gewährleistet wird oder die Dämme an die stets weiterentwickelten Regeln der Technik angepasst werden.

Die Außenbezirke des WSA führen die permanente Dammbeobachtung und Dammunterhaltung durch. Die Dammsicherheitsuntersuchungen und -beurteilungen durch die Projektgruppe "Sonderaufgaben Oberrhein" umfassen:

  • Dammsicherheitsberechnungen (geohydraulische und erdstatische Berechnungen und Nachweise) bei Normalstau und Hochwasser
  • Standsicherheit gegen Materialtransport (Sicherheit des Dammkörpers gegen Bodenmaterialtransport infolge von Durchströmung)
  • Abwicklung der Baumaßnahmen
  • Überprüfung der Dammsicherheit unter Erdbebeneinwirkung (der Oberrhein liegt in der Erdbebenzone 1-3)
  • Einhaltung der Freiborde

Die Dämme sind in einem guten Zustand, das haben die Untersuchungen ergeben. Durch die permanente Überwachung werden Veränderungen erkannt und bewertet, so dass jederzeit eventuell notwendige Maßnahmen ergriffen werden können.

Die Dammnachsorge wird aufgrund der Lage des Rheins als Grenzfluss in Abstimmung mit der Französischen Republik und wegen der Verbundenheit mit den Hochwasserrückhaltemaßnahmen auch mit dem Land Baden-Württemberg durchgeführt. Der Hochwasserrückhalt stellt einen weiteren Lastfall für die Rheinseitendämme dar. Die Dämme sind die rheinseitige Begrenzung der Rückhalteräume und werden beim Einsatz der Polder auch luftseitig eingestaut. Einlassbauwerke werden im Damm errichtet und dienen zur Steuerung der Polder.